Irren ist menschlich … und ich bin einer dieser Menschen. Also gleich vorweg, ich habe einen großen Fauxpas begangen!! Zwar habe ich mich nicht direkt verzählt, aber beim Addieren der Rundenpunkte eine falsche Zahl verwendet! So SORRY!!! Aber von vorne … Begonnen haben wir, wie (fast) immer mit einem Opferlamm. Diesmal hat sich die reizende Rafaela Simon geopfert und übers „steinreich sein“ sinniert. Danach gab es je zwei Runden mit Sebastian Kokesch, G. von der Stern, Maria Pussig, Dea Eder und Lukas Hofbauer. Die Punkte der ersten und zweiten Runden wurden am Ende addiert – und voila, wir hatten einen Gewinner! So übergaben wir G. von der Tschern eine Flasche Prosecco (gesponsert vom Super Pub!) und feierten ihn als Sieger!!
Erst im Nachhinein machte man mich auf meinen Fehler aufmerksam … Hiermit möchte ich mich von Herzen bei unserem tatsächlichen Gewinner LUKAS HOFBAUER entschuldigen!!! Zweiter war somit G. von der Tschern, gefolgt von Maria Pussig, Sebastian Kokesch und Dea Eder! Ich gratuliere allen SlammerInnen zu ihren großartigen Auftritten!!!
Ein großes Danke geht erneut an unser slamsationelles Publikum!! Mit den „freiwilligen Spenden“ kamen doch knapp 200,00 Euro zusammen. Thank you!!
Jetzt ist es offiziell: wir sind ein Verein … und es gibt einen Vorstand! 😀
Am gestrigen Sonntag, dem 27. Dezember 2015, hatte der „Kulturverein Slam if you can“ seine Gründungsversammlung in Klagenfurt. Und so wurde (einstimmig) gewählt:
Obfrau: Carmen Kassekert
Kassierin: Claudette Kassekert
Schriftführerin: Nicole Hohenwarter
Schiedsgericht: Catrin Müller und Lukas Hofbauer
2016 können wir nun so richtig durchstarten!!!
Großes Danke an alle Gründungsmitglieder von SlamIYC!!!
Montagmittag, die Sachen gepackt, ab mit dem Zug nach Wien. Noch den letzten leistbaren Kaffee am Klagenfurter Hauptbahnhof geschlürft, noch die ÖBB Österreich Card vergessen, noch eine neue beantragt und schon rein in den nackten Überlebenskampf der Railjet-Sitzplatzsuche. Zu dritt ist man ja bekanntlich flexibler, daher auch ein nettes Dreierplätzchen in Knittelfeld gefunden. Endlich in Wien: einen Kaffee, ähm eine Melange bitte. Eine kühle. Zum Mitnehmen. Vom Spar am Hauptbahnhof. Willkommen im Dschungel Wien!
Und willkommen in meiner Wohnung. Mein bester Freund offenbarte mir sein Luxus-Apartment. Und ich ihm meinen Schlafsack und meine Matratze. Die Theorie ist ja schön. Aber man ist dann doch dankbar für den Kaffee, nachdem man seit vier Uhr morgens durch Wien spazierte, da der nackte, kalte Boden der 11qm-Wohnung im 16. nun doch nicht ganz so entspannend war – wie man gemeint hatte.
Dienstag, Kaffee und Eierspeise. Dann noch kurz empathisch für die Studenten auf dem Weg zur Uni und Schlaf nachholen. Der Rest des Tages wurde für kulturell-orientierte Stadtspaziergänge (Kaffee) genutzt. Wiener Nachtleben: leiwond!
Tag 3
Toast mit Ovomaltine … kein Kaffee. Schlechtester Morgen der Woche. Nervliche Vorbereitungen für den textstrom Poetry Slam am Abend laufen auf Hochtouren. Dann endlich im rhiz. Zu früh, weil … die Wiener am Tisch waren keine Slammer. Schließlich treffen auch die anderen Poeten ein, darunter die herzlich medikamentierte – Trommelwirbel – Adina, welche trotz Erkältung nicht nur ein fantastisches Opferlamm gab, sondern auch den Abend charmant moderierte. Mit dabei heute: Mriri (zirpt sich), Tom (mit dem krassen Flow) aus Graz, Basti Schoof (versteckt eure Großeltern), der süße Kai (versteckt eure Töchter) und (der philosophische) Osama. Unter den heute angesprochenen Themen befand sich nebst schwarzem Humor und Rentnerkritik auch eine Anleitung zum Mädchen aufreißen. Du bist süß, Kai!
Auftritt: ich. Mein literarisches Geständnis, dass ich nicht Julia Engelmann bin, fügte sich wie ein Puzzleteil in die rauchige Atmosphäre, während über unseren gespannten Köpfen die Gleise bebten. Nicht vor dem Finale aufzuhalten waren Tom, Kai und Osama. Zweiterer, der reizende Deutsche nahm den Sieg an sich und wir sein charmantes Lächeln mit nach Hause.
Tag 4
Letzter Tag vor meiner Abreise. Noch immer wartend auf die plötzliche Inspiration. Heute würde ich beim weltweit ersten (!) Anarchie Slam auftreten. Soll heißen: Kategorie U20, vier an der Zahl gegen die gleich stark bemannte Ü20. Unser Vorteil: keine Regeln! Fremdtexte, Requisiten – also was das Herz begehrt – in 5 Minuten. Doch zuerst zum Workshop von Adina, der unsherausforderte, über Themen zu schreiben, die wir hassen, um letztendlich den Gedanken freien Lauf aufs Papier zu lassen. Meine Wenigkeit trug den abschließenden Text vor: ein Kampf zwischen Mafia und Authentizität unter Alkoholeinfluss. Und dann. Ab in den Dschungel! Den Auftakt machte Ü30 Opferlamm Phillip, der laut über unseren alltäglichen Kot nachdachte – ein scheißtoller Text! Dann immer zuerst U20, dann ein Ü20er. Herausstachen für mich die Erste-Welt-Prinzessin Clara, der chillige Christopher Hütmannsberger und Nano Miratus, welcher mit seiner Banane Anekdoten über ein Mädchen vortrug. Moderiert wurde das Spektakel von der nachwievor charmanten Adina – gemeinsam mit der sympathischen Fanny Famos. Ich gab mein jüngstes Werk – nur wenige Stunden alt – zum Besten, welches sich der Berühmtheit Iggy Azaelas bediente. Das Interludium gab die Ü70 (ÜEwig): der humorvolle Steirer Tschif Windisch. Als Protagonisten des Finalakts wurden Mriri und die 17 jährige Clara vom Publikum auserkoren, die Wienerin gewann verdient durch Applaus.
Nun denn, 4 Tage fernab der Heimat, 4 Tage voller Kaffee und was noch wichtiger ist: voller sympathischer Menschen. Viele neue Bekanntschaften, denn: Poesie verbindet! Nächstes Wiedersehen: 10. November bei Tschif’s legendärem Dialekt Slam. Es war mir ein Volksfest, Wien!
Das war´s jetzt also … nach Wochen und Monaten des Aufgeregt-Seins und einer kribbelig-nervösen Vorfreude auf meinen ersten Ö-Slam, die sich nur mit einem Haufen roter Ameisen im Bauch vergleichen lässt, ist das Wochenende so schnell an mir vorbei gerast, dass die einzelnen Eindrücke ineinander verschwimmen (was wahrscheinlich auch am ziemlich exzessiven Fortgehen liegen kann … – Slammer geben ordentlich Gas, aber das wusste ich ja bereits).
Dieser erste SlamIYC im Kulturhof:keller in Villach hat all meine Erwartungen übertroffen!! Ich habe ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit, wenn ich an diesen Abend denke. Es hat einfach alles gepasst.
Das war ein großartiger Abend, ein genialer SlamIYC!!! Gesellschaft leistete uns Patrick Salmen, deutschsprachiger Meister 2010 als „feat. Poet“, gewonnen hat unser Gast aus Wien … und begeistert haben uns diesmal vor allem die vielen, hochtalentierten Newcomer!!!
… with a little help from my friends
Aber von Anfang an: Nana übernahm die Abendkassa, Nicole hatte den Bücher- und Infostand über und Dea unterstützte mich auf der Bühne!!
Auf der Bühne? Ja. Richtig. Da ich mit der Organisation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, dem Sponsoring sowie dem Gründen eines Vereines oder auch den Slammertreffen unterfordert bin … räusper … dachte ich, ich versuche es mal mit Moderation. Fazit: Kopfrechnen üben!!! (mehr …)
Ich möchte heute meine Freude mit euch teilen!
Seit 8. September 2015 gibt es ganz offiziell den Kulturverein „Slam if you can!“!! 😀
Jetzt müssen wir innerhalb eines Jahres einen Vorstand wählen und Mitglieder werben.
Ich hoffe, wir werden ein richtig tolles Team, das seine vielen kreativen Ideen nicht nur denkt
und bespricht – sondern vor allem umsetzt!
Lasst uns zeigen, was in Kärnten alles möglich ist, wenn man nur will.
Ich freue mich jetzt schon auf unsere Zusammenarbeit und hoffe, wir werden ganz, ganz viele!
In diesem Sinne plane ich bereits die erste Mitgliederversammlung 😉
Danken möchte ich an dieser Stelle gleich unserer ersten fleißigen Unterstützerin Sabrina Öhler,
die diese großartige Webseite für uns gebaut hat!!! Vielleicht schaut ihr mal kurz unter Sabrina Öhler Art rein und liked ihre Seite?! Kleiner Aufwand für ein bisschen Danke! 😉
Wir sehen uns am 25. September bei SlamIYC im Volxhaus, glgC
Eine schlaflose Novembernacht und es war geschehen. Beim Durchzappen der Fernsehprogramme hatte eine Sendung meine volle Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Zu sehen war ein – für mich unbekannter – Typ, der einen Text vortrug. Aber irgendwas war anders. Es ähnelte weder einer Theateraufführung, noch den üblichen Comedy-Auftritten. Nichts auf der unscheinbaren Bühne lenkte von seinen gesprochenen Worten ab. Und das war gut so. Seine Person und sein vorgetragener Text bedurften keiner weiteren Unter- bzw. Übermalung.
Das wollte ich mir weiter ansehen. Und so folgte der Moment, der mir bis heute bestens in Erinnerung geblieben ist.
Nina Sonnenberg betrat das kleine Rondeau und wirkte vom ersten Moment. Die Präsentation ihres Textes berührte das Publikum vor Ort, mich am Schirm und ebenso die Künstlerin selbst. Ich war überwältigt, traurig und überrascht zugleich. Mit etwas feuchten Augenwinkeln öffnete ich das Notebook und begann meine Recherche über „Poetry Slam“. Kulturinteressiert und in der Medienwelt tätig, musste ich einmal mehr erkennen, dass ich keine Ahnung hatte. In Deutschland gab es bereits zahlreiche, sehr erfolgreiche Slams. Ebenso in unserer Landeshauptstadt. Der Rest von Österreich war eher spärlich mit der neuentdeckten Kunstform versehen. Und in meinem Bundesland gab es überhaupt keine Möglichkeit, einen Poetry Slam zu besuchen.
Kurzerhand entschloss ich das zu ändern und begann mit der Planung für den ersten Poetry Slam in Klagenfurt. War ja nicht so, dass ich nicht schon kleinere Events geplant hatte – aber hier betrat ich wirklich Neuland. Wenn ich manchmal zurückdenke, frage ich mich schon, woher dieser Mut kam.
Als erstes überlegte ich mir einen Termin und entschied mich für den 1. April 2010. Schließlich sollte bereits das Datum besonders sein und bis dahin hatte ich noch genügend Zeit für die Organisation.
Ich schrieb also die ersten Slammer – alle aus Deutschland – an und fragte, ob sie eventuell Interesse hätten, den Kärntnerinnen und Kärntnern den Poetry Slam näher zu bringen. Fiva Mc antwortete mir mit einem netten, aber entschiedenen „Nein“, da sie generell nicht mehr slammen würde – nur noch Slams moderieren. Das fand ich natürlich extrem schade, sollte mich aber nicht entmutigen. Denn Andy Strauß, Frank Klötgen und Florian Cieslik sagten spontan zu. Ich war überrascht und erfreut zugleich. Nach und nach kamen dann noch die österreichischen Slammer hinzu und ich hatte bald ein sensationelles Line-up zusammen. Meine Liebe zu Andy, Frank und Flo blieb seit diesem Slam bestehen und ich bin stolz sagen zu können, dass sie seitdem immer mal wieder in Klagenfurt geslamt haben – und hoffentlich slammen werden. Aus diesem Grund war es mir auch wichtig, sie in diesem Buch vertreten zu wissen. Ich halte alle drei für herausragende Persönlichkeiten, sehr unterschiedlich – aber auf demselben hohen Niveau.
Natürlich entwickelte sich meine Liebe auch zu vielen österreichischen Slammern, die ich zuvor noch nicht kannte, und ich erhielt einen ersten, kleinen Ausblick in die Szene. So erfuhr ich, dass Markus Köhle und Mieze Medusa den Poetry Slam nach Österreich holten und etablierten – wofür wir (die Slam-Szene) ihnen heute noch dankbar sind! Günther „Tschif“ Windisch, unser Urgestein aus Leoben, stand mir von Beginn an mit Rat und Tat zur Seite und erklärte mir die elementaren Dinge des
Slams. Yasmin „Yasmo“ Hafedh begeisterte mich ebenso von Anfang an. Nicht nur durch ihre berührenden Texte, sondern vor allem durch ihre herzensgute und bodenständige Art. Mit ihr verbringt man gerne mal eine Nacht bei Bier und Zigaretten und quatscht über Gott und die Welt.
Bodenständigkeit ist übrigens eine Tugend, die man bei fast allen Slammern findet und nur einer der Punkte, der meine Faszination ausmacht.
Die bisher genannten Slammer lernte ich also alle beim ersten „Slam, if you can!“ kennen und lieben, und ich freue mich immer wieder darauf, sie zu sehen. Wesentlich war für mich auch die Begegnung mit dem großartigen „Sebastian23“, dem der Grundgedanke des Poetry Slams nach wie vor wichtig ist – und der auch noch einiges zu meinem Wissen beitragen konnte. Aus diesem Grund habe ich ihn gebeten, ein Vorwort für dieses Buch zu schreiben. Ein großes „Danke“ an dieser Stelle!
Nach und nach erweiterte sich das Feld und ich bin dankbar, inzwischen so viele talentierte Menschen bei den Slams begrüßt haben zu dürfen. Warum jetzt manche in diesem Buch vertreten sind und andere nicht – hat mitunter zwei Gründe. Erstens war die Zahl begrenzt – leider! Und zweitens hatte der eine oder die andere persönliche Gründe, nicht an diesem Buch mitzuwirken. So ergab sich – so glaube ich – eine echt gute Mischung an Charakteren und Stilen. Da ich mich bei allen aus tiefsten Herzen fürs Mitmachen bedanken möchte, möchte ich doch noch alle namentlich nennen: Ana Theresa Ryue, herzerwärmend und engelsgleich; Henrik Szanto, engagiert und unverzichtbar; Jonas Scheiner, wertvoll und konzentriert; Mara Ban, Ausnahmetalent und für eine Sache kämpfend; Klaus Lederwasch, fabelhaft und wesensfremd; Mario Tomic, Wortgenie und Pausenclown; melamar, träumerisch und eigenwillig; Melina Marcher, direkt und mitten ins Herz; Simon Tomaz, zurückhaltend und wortgewaltig und Yannick Steinkellner … Sturm und Drang!? Mein Dank gebührt natürlich auch Jakob Grollitsch, der dieses Buch schon 2012 herausgebracht hätte, wäre ich nicht so zögerlich gewesen. Und dem Co- Herausgeber John Patrick Platzer, der den Stein erneut ins Rollen brachte. Bedanken möchte ich mich vor allem bei jeder Einzelnen und jedem Einzelnen, der mich bei der Durchführung der Poetry Slams unterstützt hat sowie dem großartigen Publikum, das immer wieder seinen Weg zu „Slam, if you can!“ gefunden hat.